Dark Towers von David Enrich

Im Januar 2017 wurde Donald Trump als 45. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Während er seine flammende Antrittsrede hielt, saß eine grauhaarige Frau namens Rosemary Vrablic im VIP-Bereich des Publikums. Vrablic war Führungskraft bei der Deutschen Bank, und ohne sie hätte Donald Trump das Weiße Haus vermutlich nicht erobern können. Dies ist die nie zuvor erzählte Geschichte, wie eine sechs Jahre alte deutsche Bank zum globalen Aushängeschild für finanzielle Rücksichtslosigkeit und Kriminalität wurde – eine skandalöse Geschichte, die unter anderem die Unterstützung der Nazis beim Bau von Auschwitz umfasst. In den 1990er Jahren traf eine Reihe energischer Führungskräfte die verhängnisvolle Entscheidung, dem Reichtum an der Wall Street nachzujagen – und schickte die Deutsche Bank damit auf einen epischen Pfad der Verwüstung. Zu ihren Sünden zählten Marktmanipulation, Verstöße gegen internationale Sanktionen und Geldwäsche für russische Oligarchen, wofür die Deutsche Bank schließlich vom US-Justizministerium zu einer Geldstrafe von fast 10 Milliarden Dollar verurteilt wurde. Die Deutsche Bank suchte verzweifelt nach einem Standbein in Amerika und begann Geschäfte mit einem selbstverliebten Immobilienmagnaten, den die meisten Banken für zu gefährlich hielten: Donald Trump. In den nächsten zwanzig Jahren liehen Führungskräfte der Deutschen Bank – darunter ein Mann mit Hirnschädigung, der Sohn eines Richters am Obersten Gerichtshof und Rosemary Vrablic – Trump und dem Ehemann seiner Tochter Ivanka, Jared Kushner, Milliarden. Warum? Um dieses Rätsel zu lösen, verfolgt Enrich den Aufstieg und Fall von Bill Broeksmit, einem amerikanischen Manager, der lange als das Gewissen der Deutschen Bank galt und sich 2014 erhängte. Nach seinem Tod griff sein Sohn auf Broeksmits Computerdateien zu, um die Selbstmordmotive seines Vaters zu verstehen. Die Antworten, die er fand, helfen zu erklären, wie die Deutsche Bank zum finanziellen Äquivalent einer Massenvernichtungswaffe wurde.