Der Künstler des Vizekönigs von Anindyo Roy

In den Ausläufern des Himalaya fällt ein 62-jähriger englischer Maler von seinem Skizzenstuhl. Trotz seines Übergewichts, Asthmas und seiner Krampfanfälle ist Edward Lear entschlossen, den hoch aufragenden Kangchendzönga für seinen Gönner, den Vizekönig von Indien, zu malen. Er ist eine ungewöhnliche Erscheinung im Land, zugleich angezogen und abgestoßen von der britischen Präsenz in Indien. Während er das Land mit Ponykarren, Jampans und Zügen durchquert, denkt Lear über die Menschen nach, die die gewaltige Maschinerie des Empires steuern – von Verwaltern und Missionaren bis hin zu Kitmutgars und Kamsamahs. Im spielerischen Umgang mit den pompösen britischen Offizieren nutzt Lear die Kakophonie der lokalen Sprachen, um unsinnige Gedichte mit indischem Flair zu verfassen. Verwoben mit dieser lebendigen Darstellung sind Einblicke in Lears eigenes Leben – seine tiefsitzenden Ängste aus einer schwierigen Kindheit und Erinnerungen an unerfüllte Beziehungen als Erwachsene. Inspiriert von den Tagebüchern dieses berühmten