Indien ist zerbrochen: Ein verratenes Volk, 1947 bis heute von MODY ASHOKA

Im ersten halben Jahrhundert nach der Unabhängigkeit konnten Indiens Politiker auf ungleichmäßige, aber messbare Fortschritte verweisen. Ab Mitte der 1980er Jahre ging die bittere Armut für einige Jahrzehnte zurück, was zu Siegeserklärungen führte. Doch heute kämpft eine große Zahl Inder mit Unterbeschäftigung und ist nur eine Krise von der Verzweiflung entfernt. Öffentliche Güter – Bildung, Gesundheit, Städte, Luft und Wasser sowie das Justizwesen – sind in einem erbärmlichen Zustand. Politiker suchen nach einfachen Lösungen, untergraben damit aber die Bereitstellung öffentlicher Güter und die Schaffung von Arbeitsplätzen weiter. „India Is Broken“ ist eine Geschichte, die erklärt, wie Indien in diese wirtschaftliche Zwickmühle geraten ist.

Mody argumentiert, dass die nachfolgenden Führer nach der Unabhängigkeit, angefangen mit Jawaharlal Nehru, es versäumt hätten, sich den wahren wirtschaftlichen Problemen Indiens zu stellen. Indiens Wirtschaftswachstum stützte sich zunehmend auf unregulierte Finanzen und umweltschädliche Bautätigkeit. Soziale Normen und öffentliche Verantwortung verfielen, was den Aufstieg eines gewalttätigen Hindutva ermöglichte. Dieses Buch ist schlagkräftig, überzeugend argumentiert, datenbasiert und greift Vignetten aus der Filmkunst auf – eine nachvollziehbare und zugleich düstere Lektüre.